Deutschland — Internationale Initiativen im Bereich maritimer Sicherheit und die Rolle der Marine

Net­zw­erk mit 28 Staat­en
Die NATO hat sich des Prob­lems der Mar­iti­men Sicher­heit durch eigene Ini­tia­tiv­en angenom­men. Während konzep­tionelle Doku­mente noch im Mitze­ich­nungs­gang der Natio­nen steck­en, wurde bere­its im NATO-HQ in Neapel ein Instru­ment entwick­elt, dass das so drin­gend begehrte Lage­bild als Aus­gangs­ba­sis aller weit­eren Maß­nah­men im Bere­ich mar­itimer Sicher­heit gewährleis­ten kann.

Hin­ter dem Begriff Mar­itime Safe­ty & Secu­ri­ty Infor­ma­tion Sys­tem ver­birgt sich ein Net­zw­erk, dem inzwis­chen 28 Staat­en ange­hören, dass auf offe­nen Dat­en basiert und das Inter­net als Über­tra­gungsmedi­um nutzt. Die Nutzer­na­tio­nen stellen anhand von AIS Dat­en, die teil­weise von dig­i­tal­en Radar­bildern unter­stützt wer­den, Infor­ma­tio­nen an eine zen­trale Umschlag­stelle bere­it, die dort zu einem Gesamt­lage­bild aggregiert wer­den, um dann nach entsprechen­der Auswer­tung Anom­alien und poten­zielle Bedro­hun­gen zu ermitteln.

Das Prob­lem: Ein Lage­bild allein im Mit­telmeer erfordert die Auswer­tung von mehr als 10.000 Kon­tak­ten und Mil­lio­nen an Detail­in­for­ma­tio­nen mit derzeit nur drei Sol­dat­en rund um die Uhr. Dies ist nicht ohne Algo­rith­men oder andere tech­nis­che Unter­stützung möglich, die die Unter­suchung bzw. Auswer­tung der Dat­en weitest­ge­hend automatisiert.

Die Lösung: Eine entsprechende, bere­its ver­füg­bare Soft­ware kann dieses Prob­lem zu einem großen Teil lösen, indem sie Ver­hal­tensanom­alien im Schiffsverkehr aufdeckt. Nur mit ein­er com­put­er­basierten Unter­stützung ist es möglich, die Daten­flut sin­nvoll zu ver­w­erten und in umset­zbare Hand­lungsan­weisun­gen an die Vol­lzugs­be­hör­den bzw. die Flotte umzusetzen.

Doch auch hier gibt es die bere­its bekan­nten Hak­en: MSSIS nutzt im Wesentlichen Dat­en, die auf AIS Infor­ma­tio­nen beruhen. Diese erfassen nur größere Fahrzeuge und sind manip­ulier­bar. Das den Natio­nen bere­it­gestellte Lage­bild dif­feren­ziert nicht hin­sichtlich der Zuver­läs­sigkeit der bere­it­gestell­ten Infor­ma­tio­nen. Zwar ist MSSIS damit ein wichtiger Baustein, vor allem weil so viele Natio­nen Beiträge liefern, jedoch ist auch hier eine Ver­i­fika­tion der Dat­en durch Satel­lit, Radar, Optoelek­tron­ik o.ä. erforder­lich. Die automa­tisierte Auswer­tung ist jedoch ein weit­er­er Schritt in die richtige Richtung.

Die oben dargestell­ten »Actions« sollen dem Ziel dienen, poten­zielle Bedro­hun­gen zu ent­deck­en, sie abzuschreck­en und ggf. zu neutralisieren. 

Team GlobDef

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