Neue Technologien spielen eine Schlüsselrolle in der sicheren Navigation von Schiffen
AIS (Universal Shipborne Automatic Identification System) ist ein System, das Schiffe mit Echtzeitinformationen über Identität, Reiseinformationen, Manöver und andere Details aller übrigen Schiffe im Seegebiet informiert, die über einen entsprechenden Transponder verfügen. Auch Flugzeuge und Landstationen, die mit einem Transponder ausgerüstet sind, können diese Daten empfangen bzw. weiterleiten. Mit Hilfe von AIS Informationen kann also auch ein maritimes Lagebild als Grundlage maritimer Sicherheit erstellt werden. Seit dem Juli 2002 ist es durch die IMO (International Maritime Organisation) vorgeschrieben, dass entsprechende Transponder in alle Neubauten eingerüstet werden. Eine Nachrüstung für Schiffe mit mehr als 300 BRT ist seit dem Jahr 2004 Pflicht.
Das System hat jedoch aus dem Blickwinkel der MarSi zwei entscheidende Nachteile: Nur große Seefahrzeuge von mehr als 300 BRT werden erfasst und vor allem ist es abschaltbar und manipulierbar. Damit bedürfen AIS Daten der Verifikation, damit sie als zuverlässig eingestuft werden können.
Eine solche Verfikation von Daten kann z.B. mit Hilfe von Satellitenbildern erfolgen. Dazu steht in Europa beispielsweise das EU-Satellitenzentrum in Torrejon bei Madrid zur Verfügung. Dessen Daten werden bereits im Rahmen eines Global Monitoring for Environment and Security (GMES) Programms für die Kontrolle von Seegrenzen zum Schutz vor illegaler Einwanderung, Drogenschmuggel o.ä. genutzt.
Das Projekt wird durch die European Space Agency (ESA) mit ca. 2 Mio. Euro unterstützt und soll bei entsprechendem Erfolg permanent fortgeführt werden. Das Projekt wurde im Jahr 2005 begonnen und konzentrierte sich vor allem auf die Kanaren, die Ostsee und das Mittelmeer.