Deutschland — Die See als Basis für streitkräftegemeinsame Operationen

Aus­blick: Was zu tun bleibt
Am Ende stellt sich die Frage: Wie geht es weit­er? Welch­es sind die näch­sten Schritte, um dem Konzept Basis See zum Erfolg zu verhelfen?

Zunächst müssen wir die Unter­suchungs- und Entwick­lungsaufträge in Angriff nehmen, die in den KGv sel­ber enthal­ten sind. Dabei geht es um die Weit­er­en­twick­lung von Führungsmit­teln und ‑ver­fahren, von Inter­op­er­abil­ität, gemein­samer Logis­tik und von beste­hen­den Waf­fen­sys­te­men. Stich­worte sind unter anderem NetOpFü, The­atre Bal­lis­tic Mis­sile Defence und Ein­sätze von Spezialkräften.

Es soll fest­gestellt wer­den, welche einge­führten Plat­tfor­men, Sen­soren, Effek­toren und FüIn­foS­ys der Bun­deswehr bere­its heute bor­dgestützt ein­set­zbar sind oder wie sie für den Bor­dein­satz angepasst wer­den kön­nen. Das soll auch bei der Entwick­lung von seegestützten Plat­tfor­men für die Basis See berück­sichtigt werden.

Außer­dem müssen wir die tak­tis­chen Ver­fahren entwick­eln, die man für die stre­itkräftege­mein­same Zusam­me­nar­beit benötigt. Wie soll zum Beispiel die OPZ eines Schnell­boots mit dem Gefechts­stand ein­er Infan­teriekom­panie an Land kom­mu­nizieren, sodass bei­de ver­ste­hen, was der andere meint? Wie überwacht man gemein­sam eine Küste von Land, See und aus der Luft? Und wie organ­isiert man den gemein­samen Schutz eines See­trans­ports in einen Ver­sorgung­shafen des Land­kontin­gents unter asym­metrisch­er Bedrohung?

Bei der Auf­gabe, diese Tak­tiken und Ver­fahren zu entwer­fen, kommt unserem COE eine beson­dere Rolle zu. Es geht dabei weniger um neue Sys­teme als vor allem um neues Denken. Hier sind Ideen und Ein­fall­sre­ich­tum vor allem der­er gefordert, die auf der tak­tis­chen Ebene Ver­ant­wor­tung tragen.

Und wir müssen uns jen­em Fort­bil­dungsauf­trag stellen, den sich Admi­ral Ruge 1956 sel­ber gegeben hat. Wir müssen auf allen Ebe­nen die Kam­er­aden der anderen Bere­iche zur Mitar­beit gewin­nen, um sie von den Vorteilen unseres triphibis­chen Ansatzes zu überzeu­gen. Dass das nicht immer ganz ein­fach ist, kon­nte man bei der im ver­gan­genen Okto­ber vom Deutschen Marine­in­sti­tut ver­anstal­teten Mar­itime Con­ven­tion beobacht­en, die unter dem The­ma Basis See stand. Hier stell­ten Vertreter aller mil­itärischen Organ­i­sa­tions­bere­iche ihre Sicht vor. Wer dabei war oder den Bericht im MARINEFORUM gele­sen hat, hat bemerken müssen, dass einige der Vor­tra­gen­den bish­er noch dur­chaus kri­tisch über unser Konzept denken.

Auch denen wollen wir für ihre jew­eili­gen Bere­iche jene Möglichkeit­en und Vorteile verdeut­lichen, die am Ende der KGv Basis See zusam­menge­fasst sind:
»Basis See eröffnet neue Möglichkeit­en für stre­itkräftege­mein­same Oper­a­tio­nen unter frem­den Küsten. Sie ist ein offenes Konzept, das alle Kräfte und Mit­tel der Stre­itkräfte ein­schließt, die an Bord ver­bracht und von dort aus einge­set­zt und unter­stützt wer­den können.« 

Team GlobDef

Seit 2001 ist GlobalDefence.net im Internet unterwegs, um mit eigenen Analysen, interessanten Kooperationen und umfassenden Informationen für einen spannenden Überblick der Weltlage zu sorgen. GlobalDefence.net war dabei die erste deutschsprachige Internetseite, die mit dem Schwerpunkt Sicherheitspolitik außerhalb von Hochschulen oder Instituten aufgetreten ist.

Alle Beiträge ansehen von Team GlobDef →