Zusammenarbeit mit der libanesischen Marine
Die Überwachungsaufgaben werden durch die Schnellboote in enger Zusammenarbeit mit den libanesischen Behörden wahrgenommen. Verdächtige Schiffe werden in der Regel nicht durch Einheiten der MTF selbst überprüft, sondern gegebenenfalls durch Boote der libanesischen Marine oder durch die Hafenbehörden. Die Identifizierung, insbesondere von kleinen Fahrzeugen im Küstenvorfeld, erfolgt gemeinsam mit den libanesischen Küstenradarstationen. Verlief die Kooperation mit den LAF anfangs noch recht schleppend, vor allem aufgrund mangelnder Ausstattung mit Kommunikations- und Radaranlagen, so ist die Zusammenarbeit inzwischen sehr routiniert, insbesondere beim gegenseitigen Lagebildabgleich.
Durch eine Vielzahl von gemeinsamen Übungen zwischen Einheiten der MTF UNIFIL und der libanesischen Marine wird die Zusammenarbeit weiter ausgebaut. Um mit den LAF auf Augenhöhe üben zu können, erfolgt die Kooperation hauptsächlich zwischen Schnellbooten und Korvetten der MTF sowie den libanesischen Patrouillenbooten.
Die Verantwortung für Planung und Durchführung dieser Zusammenarbeit liegt jeweils beim Commander der Task Group Boote der MTF. Gestellt wurde dieser im vergangen Jahr, mit einer kurzen Ausnahme, durch Stabsoffiziere der deutschen Bootsgeschwader.
Zu Beginn der Kooperation im Dezember 2006 wurden zunächst Grundfertigkeiten wie Schadensabwehr oder Lagebildaufbau zwischen den Einheiten geübt. Inzwischen werden komplexere Szenarien wie Boarding, die Zusammenarbeit mit Hubschraubern oder Hilfeleistung in See trainiert. Bereits mehrfach waren die deutschen Boote in der Beirut Naval Base zu Gast, um Erfahrungen auszutauschen und die Zusammenarbeit im persönlichen Kontakt mit libanesischen Besatzungen zu vertiefen. Ziel der Kooperation ist es, die libanesische Marine langfristig in die Lage zu versetzen, die Seeraumüberwachung in eigener Zuständigkeit wahrzunehmen.