Deutschland — Bedeutung der Sicherheit zur See für freien Handel und politische Handlungsfähigkeit

Seekrieg­sop­er­a­tio­nen

Erhalt der Fähigkeit zu Seekrieg­sop­er­a­tio­nen mit hoher Inten­sität
Eine weit­ere große Her­aus­forderung, die Ihre Erfahrun­gen aus den aktuellen Ein­sätzen zeigen, ist der sich abze­ich­nende Ver­lust an Kom­pe­tenz im Bere­ich der klas­sis­chen War­fare Areas. Ich halte es für außeror­dentlich wichtig, dass wir ger­ade in diesen Bere­ichen unsere Fähigkeit­en durchgängig erhal­ten bzw. wieder erlan­gen. Manöver wie North­ern Coast sind der einzig richtige Weg. 

Wir dür­fen nicht zulassen, dass wir durch das aktuelle Ein­satzgeschäft unsere Fähigkeit­en im Bere­ich der klas­sis­chen War­fare Areas ver­nach­läs­si­gen. Ver­ste­hen Sie mich bitte nicht falsch. Ich bin bes­timmt der Let­zte, der das, was auf See, in der Luft und an Land geleis­tet wird, klein reden will. Doch wir ste­hen eben nun ein­mal alle unter dem Ein­druck der aktuellen Sta­bil­isierung­sein­sätze mit über­wiegend niedriger oder mit­tlerer Inten­sität. Damit treten aber die Her­aus­forderun­gen, die im Seekrieg auf unsere Schiffe, Boote und Flugzeuge zukom­men wer­den, etwas in den Hintergrund. 

Marineforum - Anlaufen zur Seeversorgung an EGV BERLIN Mit anderen Worten, wir müssen nach wie vor dafür gewapp­net sein, uns an Ein­sätzen zu beteili­gen, die von uns die Fähigkeit zu Seekrieg­sop­er­a­tio­nen hoher Inten­sität ver­lan­gen und dies gegebe­nen­falls nach nur kurz­er Vorwarnzeit. 

Deshalb werde ich nicht müde, darauf hinzuweisen, dass wir Anti Sub­ma­rine War­fare (ASW),Anti Sur­face War­fare (ASuW), Anti Air War­fare (AAW), Mine War­fare (MW) und auch Elec­tron­ic War­fare (EW) nicht links liegen lassen dür­fen. Es gilt, die Areas weit­erzuen­twick­eln. Auch hier herrscht Einigkeit mit Ihren Kom­man­deuren. Dies bindet das Marineamt vor­rangig ein, denn dort ist die Abteilung WEM (Weit­er­en­twick­lung und Aus­bil­dung Marine) nach­ge­ord­nete Dien­st­stelle. Darüber hin­aus führen uns die Ergeb­nisse näher an die notwendi­ge Erken­nt­nis her­an, zukün­ftige Fähigkeit­en und Plat­tfor­men voneinan­der zu trennen. 

In diesem Zusam­men­hang bin ich froh darüber, dass es mir gelun­gen ist, den Gen­er­alin­spek­teur und den Bun­desmin­is­ter davon zu überzeu­gen, dass es sin­nvoll und zielführend ist, 2010 erst­mals eine Fre­gat­te 124 voll in eine US-Car­ri­er Strike Group zu inte­gri­eren. Dass dies natür­lich auch ein erhe­blich­es poli­tis­ches Sig­nal set­zt und der Rel­e­vanz der Marine zuträglich ist, liegt auf der Hand. Zwar gibt es auch hier noch ein paar Klip­pen zu umschif­f­en, doch der Kurs ist sauber abgesteckt. Das Her­vorheben nur einiger weniger Schw­er­punk­te aus der JaWeM 2009 soll nicht heißen, dass die heute von mir nicht erwäh­n­ten Teile weniger Rel­e­vanz besitzen. 

Sie wer­den trotz mein­er heuti­gen Ansprache nicht umhin kom­men, dieses Doku­ment zu lesen. Ich kann Ihnen ver­sprechen, es lohnt sich! 

August Hein­rich Henck­el von Don­ners­mar­ck hat es wie fol­gt auf den Punkt gebracht: »Nur wer ja sagt zur Bere­itschaft, über alles zu reden, allem zuzuhören, alles zu prüfen und das Gute zu behal­ten, wie Paulus sagt, der wird die Zukun­ft gewinnen.« 

Das kom­mende Jahr hält beson­dere Her­aus­forderun­gen für uns bere­it. Sie zu meis­tern ver­langt, den vorhan­de­nen Hand­lungsspiel­raum bis an die äußer­sten Gren­zen zu nutzten, flex­i­ble und auch unkon­ven­tionelle Lösun­gen anzus­treben und so die zu erwartenden Belas­tun­gen für die Sol­datin­nen und Sol­dat­en so ger­ing wie möglich zu halten. 

Team GlobDef

Seit 2001 ist GlobalDefence.net im Internet unterwegs, um mit eigenen Analysen, interessanten Kooperationen und umfassenden Informationen für einen spannenden Überblick der Weltlage zu sorgen. GlobalDefence.net war dabei die erste deutschsprachige Internetseite, die mit dem Schwerpunkt Sicherheitspolitik außerhalb von Hochschulen oder Instituten aufgetreten ist.

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