Deutschland — Bedeutung der Sicherheit zur See für freien Handel und politische Handlungsfähigkeit

Voraus­pla­nen und Vorausschauen

Voraus­pla­nen und Vorauss­chauen
Die vor uns liegende Zeit wird nicht immer ein­fach. Wir alle wis­sen, dass Deutsch­land auch weit­er­hin einen sicht­baren und kom­pe­ten­ten Beitrag zur inter­na­tionalen Friedenssicherung leis­ten will. Wenn wir der Poli­tik und der Bevölkerung zu erk­lären ver­sucht­en, dass wir das Geforderte nicht leis­ten kön­nen, wer­den wir scheit­ern. Die Poli­tik hat die hohe Rel­e­vanz der Marine schein­bar verin­ner­licht. Wir soll­ten sie nicht leicht­fer­tig durch eigene Ver­säum­nisse aufs Spiel setzen. 

Was wir selb­st tun müssen, ist aufzuzeigen, was geän­dert wer­den muss, um das Geforderte, sprich die aktuellen und zukün­fti­gen Aufträge, angemessen und sin­nvoll umzuset­zen. Win­ston Spencer Churchill hat es ein­mal wie fol­gt for­muliert: »Lasst uns an die Stelle der Zukun­ft­säng­ste das Voraus­pla­nen und Vorauss­chauen setzen.« 

Die generelle Rich­tung, in die wir segeln, haben wir mit der ZVM abgesteckt. Der aktuelle Kurs und die Fahrt wur­den in der Jahresweisung Marine 2009 niedergelegt. Die gültige Flot­te­naus­pla­nung wer­den wir in diesem Jahr über­prüfen und auf der Basis der ZVM neu oper­a­tional­isieren. Dies ist auch mit der Grund, warum ich in diesem Jahr auf den Anhang der Flot­te­naus­pla­nung in der JaWeM verzichtet habe. 

Marineforum - NH-90 Decklandeversuche auf Fregatte SACHSEN Neben der bere­its erwäh­n­ten Aus­pla­nung der zukün­fti­gen Großpro­jek­te hat ganz aktuell das Pro­jekt Marine­hub­schrauber 90 höch­ste Pri­or­ität. In diesem Vorhaben wur­den bere­its Maß­nah­men ergrif­f­en, die die Indi­en­st­stel­lung eines den Anforderun­gen der Marine entsprechen­den Bor­d­hub­schraubers in engem zeitlichem Zusam­men­hang mit dem Pro­jekt Fre­gat­te Klasse F125 ermöglichen sollen. 

Das heißt, wir suchen auch aktiv nach ein­er Alter­na­tive zum Pro­jekt MH90. Derzeit ste­ht der für die kanadis­chen Stre­itkräfte vorge­se­hene CH-148 im Fokus unseres Inter­ess­es. Die nun auf Weisung von Her­rn Staatssekretär Wolf in Zusam­me­nar­beit mit der Haupt­abteilung Rüs­tung durchzuführende ver­gle­ichende Bew­er­tung ist ein Schritt auf dem Weg, einen für unsere Zwecke uneingeschränkt nutzbaren Hub­schrauber zeit- und bedarf­s­gerecht ver­füg­bar zu machen. Mit ersten Ergeb­nis­sen rech­nen wir zum Ende des 1. Quartals. 

Wohl gemerkt: Es geht in dieser Bew­er­tung nicht um die Frage, welch­es der bessere Hub­schrauber ist, son­dern welch­er Hub­schrauber heute die Forderung der Marine aus dem Jahr 1990 erfüllt. Zudem ist zu klären, welch­er Hub­schrauber sich mit einem vertret­baren Risiko, zeit- und bedarf­s­gerecht sowie mit akzept­ablem wirtschaftlichem Aufwand für die Marine in abse­hbar­er Zeit beschaf­fen lässt. Gewichtig ist für mich auch die Frage, welch­er Hub­schrauber über das notwendi­ge Wach­s­tumspoten­zial ver­fügt. Denn ein­mal beschafft, wird dieser Hub­schrauber sicher­lich 25 bis 30 Jahre in der Flotte dienen. 

Auch die Ein­führung von SASPF (Stan­dard-Anwen­dungs-Soft­ware-Pro­duk­t­fam­i­lien) als eines der umfassend­sten Pro­jek­te im Rah­men der Trans­for­ma­tion der Bun­deswehr wird uns in diesem Jahr beson­ders beschäftigen. 

Dies wird vor allem wesentliche Änderun­gen in der Organ­i­sa­tion der Arbeitsabläufe zur Folge haben, und diese Änderun­gen ver­lan­gen von uns allen die Bere­itschaft und die Fähigkeit, Lösun­gen auch mit unkon­ven­tionellen Mit­teln zu erar­beit­en und voranzutreiben. Auf­grund der Kom­plex­ität der zu entwick­el­nden Prozesse ist die Ein­führung von SASPF natür­lich mit erhe­blichen Anfangss­chwierigkeit­en ver­bun­den, die umso schneller über­wun­den wer­den, je mehr sich jed­er Einzelne mit dieser Her­aus­forderung iden­ti­fiziert. Die erfol­gre­iche und ter­min­gerechte Ein­führung bedarf deshalb auch Ihres Ein­satzes und Ihrer Unter­stützung. Wir müssen die Bere­itschaft und den Willen zeigen, dieses Pro­jekt mit Leben zu befüllen! 

Team GlobDef

Seit 2001 ist GlobalDefence.net im Internet unterwegs, um mit eigenen Analysen, interessanten Kooperationen und umfassenden Informationen für einen spannenden Überblick der Weltlage zu sorgen. GlobalDefence.net war dabei die erste deutschsprachige Internetseite, die mit dem Schwerpunkt Sicherheitspolitik außerhalb von Hochschulen oder Instituten aufgetreten ist.

Alle Beiträge ansehen von Team GlobDef →