International Atomic Energy Agency (englische Bezeichnung; Abkürzung IAEA)
Agence Internationale de l’énergie Atomique (französische Bezeichnung; Abkürzung AIEA)
Sitz: Wagramerstraße 5, A‑1400 Wien, T (0043) 1–26000, Fax: ‑26007
Gründung:
Die Internationale Atomenergieorganisation wurde 1957 gegründet. Die Satzung wurde 1956 im Rahmen einer internationalen Konferenz gebilligt. Die IAEA ist eine zwischenstaatliche Organisation, die auf Grund eines Vertrages (1957) mit den Vereinten Nationen über die gegenseitigen Beziehungen zum System der Vereinten Nationen gehört.
Ziele: Steigerung des Beitrages der Atomenergie zum Frieden, zur Gesundheit und zum Wohlstand.
Sicherstellung, daß die von ihr oder auf ihr Ersuchen geleistete Hilfe nicht zur Förderung militärischer Zwecke benutzt wird.
Strukturen:
Die Generalkonferenz, die sich aus den Vertretern der Mitgliedsstaaten zusammensetzt, tritt einmal jährlich zusammen (von der Satzung sind Sondersitzungen vorgesehen), um den Jahresbericht des Gouverneursrates oder andere mit der Tätigkeit der Organisation zusammenhängende Fragen zu behandeln. Sie billigt den Haushalt, die Zulassung neuer Mitglieder und das Programm, behandelt in einer allgemeinen Aussprache die Politik und Orientierungen und prüft die ihm vom Gouverneursrat, Generaldirektor oder von den Mitgliedsstaaten vorgelegten Fragen.
Der Gouverneursrat (35 Mitglieder, nach einem komplizierten Verfahren teils vom abtretenden Gouverneursrat, teils von der Generalkonferenz für drei Jahre gewählt) tritt im allgemeinen fünfmal jährlich zusammen. Er besitzt umfangreiche Befugnisse für die Leitung und Verwaltung der Organisation. Der Gouverneursrat hat nach der Verfassung das Recht, Ausschüsse für bestimmte Fragen einzusetzen.
Das Sekretariat wird von einem Generaldirektor, der vom Gouverneursrat mit Zustimmung der Generalkonferenz für eine Amtszeit ernannt wird, geleitet. Der Generaldirektor wird vom Gouverneursrat kontrolliert, der ihm seine Aufgaben vorschreibt. Das Sekretariat unterstützt die anderen Organe bei ihrer Arbeit.
Aktivitäten:
Austausch wissenschaftlich-technischer Erfahrungen durch Fachtagungen und Förderprogramme (u.a. Unterstützung der Entwicklungsländer und Transformationsstaaten durch Experten, Stipendien, Schulungskurse und Geräte); Bereitstellung kerntechnischer Materialien, Dienstleistungen und Ausrüstungen an Mitgliedstaaten; Richtlinien und Empfehlungen für Reaktorsicherheit, Strahlenschutz und physische Sicherheit von Kernmaterial, Wiederaufarbeitung und Abfallentsorgung. Die IAEO ist das Kontrollorgan des Atomwaffensperrvertrags von 1970. Bis Ende April 2000 hatten 187 Staaten den 1995 auf unbestimmte Zeit verlängerten Vertrag unterzeichnet, nur Indien, Pakistan, Israel und Kuba verweigern bislang die Unterschrift.
Die Laboratorien in Seibersdorf / Österreich unterstützen durch Experimente die IAEA-Programme (Bereiche: Landwirtschaft, Medizin und Industrie, Erdwissenschaften, physikalische und chemische Wissenschaften).
Dem Meeresumweltlabor (IAEAMEL — Marine Environmental Laboratory) in Monaco, das einzige Meereslabor im System der Vereinten Nationen, sind als Hauptaufgaben die Untersuchung und Erklärung der Auswirkungen der Ablagerung von Abfall im Meer und der Einsatz von Kernenergieverfahren und Isotopenverfahren zur Erweiterung des Wissensstandes über Vorgänge in der Meeresumgebung übertragen worden.
Das Internationale Zentrum für Theoretische Physik in Trieste / Italien, unterstützt von der IAEA, UNESCO und der italienischen Regierungen fördert die internationale Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern aus Industrie- und Entwicklungsländern.
Link: