Allgemein — Waffensysteme zur Abwehr asymmetrischer Bedrohungen

Neue Auf­gaben und Fähigkeit­en für U‑Boote
Das klas­sis­che Ein­satzpro­fil der U‑Boote war bish­er das Orten und Bekämpfen von geg­ner­ischen Über- und Unter­wasserzie­len. Auf­grund der geän­derten glob­alen sicher­heit­spoli­tis­chen Sit­u­a­tion und neuer Ein­satzszenar­ien muss sich auch das UBoot den neuen Auf­gaben anpassen und sein Fähigkeit­spro­fil erweit­ern. Dabei sind, neben dem Reich­weit­en­vorteil sein­er akustis­chen Sen­soren, Sehrohrsys­teme mit mod­ern­ster Optron­ik inklu­sive Laser, Wärme­bild und TV-Sen­sorik effek­tive Mit­tel zur Gebi­et­süberwachung und Aufklärung.

Die verdeck­te Oper­a­tionsweise macht das U‑Boot zu einem wertvollen Ein­satzmit­tel in der Bekämp­fung von Schmuggel, Ter­ror­is­mus und asym­metrisch­er Bedro­hung. Selb­st ist es kaum durch asym­metrische Gefahren bedro­ht. Die kolumbian­is­che Marine set­zt ihre U‑Boote bere­its erfol­gre­ich in asym­metrischen Oper­a­tio­nen ein. Haupt­prob­lem in den kolumbian­is­chen Gewässern ist die Bekämp­fung von Dro­gen- und Waf­fen­schmuggel, der über­wiegend mit kleinen und bis zu 60 kn schnellen Motor­booten durchge­führt wird. Die U‑Boote kön­nen diese laut­en Fahrzeuge, deren Geräus­che­mis­sio­nen deut­lich ober­halb von denen des nor­malen Seev­erkehrs liegen, zwar nicht direkt ver­fol­gen und bekämpfen, aber bere­its auf große Ent­fer­nun­gen sehr gut orten und die Erfas­sungsergeb­nisse weitermelden. 

Marineforum TripleM (Grafik: Gabler)) Einen inno­v­a­tiv­en Weg beim Ein­satz von U‑Booten in den neuen Bedro­hungsszenar­ien zeigt Gabler Maschi­nen­bau auf. Mit dem mod­u­laren Mehrzweck­mast Triple M wurde ein Sys­tem entwick­elt, mit dem ein U‑Boot flex­i­bel für eine Vielzahl von Auf­gaben mis­sion­sspez­i­fisch aus­gerüstet wer­den kann. Mit ein­er rück­stoßfreien Maschi­nenkanone bestückt, kön­nen in Sehrohrtiefe Ziele bis zu 2.000 m Ent­fer­nung bekämpft wer­den. Alter­na­tiv ist der druck­feste Behäl­ter auch für die Unter­bringung von Aufk­lärungs­drohnen verwendbar.

Eine weit­ere Nutzungsmöglichkeit beste­ht in der Ein­rüs­tung von Anten­nen für die fer­n­melde-elek­tro­n­is­che Aufklärung. 

Marineforum IDAS (Grafik: BGT)) Eine andere Entwick­lung, die das Fähigkeit­spro­fil von U‑Booten erweit­ern hil­ft, ist das Waf­fen­sys­tem IDAS (Inter­ac­tive Defence and Attack Sys­tem for Sub­marines), das derzeit von den Fir­men Howaldtswerke Deutsche Werft (Sprech­er und Sys­tem­inte­gra­tion), Diehl BGT Defence (Flugkör­p­er mit Lichtwellen­leit­er) und Kongs­berg Defence & Aero­space (Inte­gra­tion in das Waf­fenein­satzsys­tem) entwick­elt wird.

Bei IDAS han­delt es sich um einen leicht­en, autonom fliegen­den Flugkör­p­er im hohen Unter­schall­bere­ich mit Infrarot­suchkopf. Seine Reich­weite soll 15 km bis 20 km betra­gen. Über eine Glas­faserverbindung wird das Bild des IIR-Suchkopfes (Imag­ing Infrared Seek­er) auf die Bedi­enerkon­sole im U‑Boot über­tra­gen. Damit beste­ht bei Bedarf die Möglichkeit eines manuellen Ein­griffs des Bedi­eners noch während des Zielan­flugs. Das Sys­tem erweit­ert die Fähigkeit­en von U‑Booten. Es erlaubt die Bekämp­fung von Luftzie­len wie U‑Jagdhubschrauber oder auch von See- und Landzie­len, wie sie sich möglicher­weise aus ein­er asym­metrischen Bedro­hung her­aus ergeben könnten. 

Team GlobDef

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