Europa — Deutschland — Auf dem Weg zu einem elektrischen Schiffsantrieb

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Dieser Artikel wird mit fre­undlich­er Genehmi­gung der “Marine­fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen” veröf­fentlicht.

Auf dem Weg zu einem elek­trischen Schiffsantrieb

Ist CODLAG der Königsweg
oder: Was ist aus der Supraleitung geworden?

Von Karl­heinz Lippitz

Den Schiff­bauer von heute wie den vor zehn, zwanzig und mehr Jahren begeis­tern die Aus­sicht­en und erwarteten Vorteile der Nutzung der elek­trischen Energie für den Antrieb eines Schiffes – und nicht nur für den Antrieb: Das »Voll-Elek­trische-Schiff« (VES) war und ist ein ziel­sicheres Schlagwort.

Diese Meth­ode, obwohl nicht neu – M. H. Jaco­bi erre­ichte schon 1838 in St. Peters­burg mit dem elek­trischen Antrieb der Schaufel­räder seines 8‑m-Bootes eine Geschwindigkeit von 1,4 kn gegen den Strom der Newa – hat bish­er nur in beson­deren Fällen einen Ein­satz gefunden.

Abge­se­hen von den U‑Booten (erst­mals 1886 in Eng­land und bis hin zu den heuti­gen Entwick­lun­gen) zeigt die Geschichte des elek­trischen Schiff­santriebs im Über­wasser­bere­ich zwar ein­drucksvolle, frühe Beispiele:

  • 1903: diese­lelek­trische (DE) Naph­ta-Tankschiffe in St. Petersburg,
  • 1908: U‑Boot-Hebeschiff VULCAN mit tur­boelek­trischen (TE-) Antrieb,
  • Nach 1932: diese­lelek­trische Eis­brech­er in Schwe­den, das Pas­sagier­schiff NORMANDIE in Frankre­ich und
  • 1941/1945: ins­ge­samt 525 in den USA in Serie gebaute T2-Tanker mit TE-Antrieb, 

jedoch bleiben diese die Min­der­heit und, wie diese Beispiele zeigen, auf bes­timmte Anwen­dun­gen beschränkt.

Die Vorstel­lun­gen von einem Voll-Elek­trischen-Schiff gehen über den Antrieb hin­aus und sehen dessen Leis­tungsan­forderun­gen zusam­men mit der an Bord erzeugten und für die übri­gen Ver­brauch­er (Waf­fen­sys­teme, Kli­ma­tisierung, Betrieb des Schiffes usw.) notwendi­gen elek­trischen Energie als ein gesamtes Sys­tem an, das nun bei­de Bere­iche auf effek­ti­vere Weise ver­sor­gen kann. Die Vorteile eines solchen Ver­fahrens sind offen­sichtlich, kon­nten jedoch bis heute nicht durch­schla­gend real­isiert werden.

Team GlobDef

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